Fragen zu Yoga und Gesundheit

mail@yoga-info.de

Keine Artikel im Warenkorb

Kann Yoga schaden?

Unsere Antwort ist ein eindeutiges JA - wenn Sie bestimmten Yogarichtungen folgen.

Allerdings kommt es entscheidend darauf an, von welcher Art, welchem Stil des Yoga dabei die Rede ist. Für einige dieser Stile sind die vorgebrachten Bedenken völlig berechtigt. Tatsächlich gab es in der vielfältigen Yogawelt schon immer Richtungen, denen beim Üben am wichtigsten war, bestimmte, oft akrobatisch anmutende Formen perfekt zu beherrschen. Der Weg des Yoga besteht dort vor allem im Meistern extremer Körperhaltungen, die mit erheblichen Fehlbelastungen des Körpers verbunden sind.

Mehr zum Thema: Kopfstand, kein König mehr? Ein Blog aus Kananda

So erkennen Sie gesundheitlich riskanten Yogaunterricht

Ob Sie es mit einem solchen – für Ihre Gesundheit tatsächlich riskanten – Verständnis von Yoga zu tun haben, lässt sich leicht erkennen:

  • Im Vordergrund steht dort eine Betonung der Körperflexibilität. Oft sind Übungen besonders beliebt, in denen extreme Dehnungen gefordert sind. Ihre Meisterung (z.B.: die Stirn erreicht in der Vorbeuge die Knie) gilt dann als Beweis, dass Sie „im Yoga weitergekommen“ sind.
  • Übungen wie der Pflug, Schulterstand oder Kopfstand, intensive Vor- oder Rückbeugen ebenso wie der Lotussitz werden dort als erstrebenswerte Körperhaltungen angesehen. Und das, obwohl  wir schon lange wissen, dass zum Beispiel eine Haltung wie der Pflug  (s. Abb.) eine nette Übung für kleine Kinder sein mag (aber auch für sie nur, wenn er nicht allzu oft und intensiv wiederholt wird), für einen erwachsenen Menschen aber sehr schnell (und leider über lange Zeit unbemerkt!) zu einer Überdehnung des Nackens führen können. Die Folge ist oft eine dauerhafte Schädigung der Halswirbelsäule, verbunden mit chronischen Schmerzen und Verspannungen.
  • Alle TeilnehmerInnen üben die gleiche Haltung, es werden keine Varianten vorgeschlagen.
  • Haltungen werden lange statisch gehalten
  • Schmerz wird nicht konsequent als eindeutiges Signal dafür verstanden, dass dem Körper nun Schaden droht.
  • Risken von Übungen werden im Unterricht nicht benannt – oder als Problem mangelnder Achtsamkeit oder falscher innerer Haltung der Übenden denunziert.

Was in dieser Weise Ihre Gesundheit langfristig und ernsthaft gefährden kann, sind zum Beispiel die (in Deutschland) so genannte „Rishikesh-Reihe“ (im Sivananda Yoga und bei Yoga Vidya), einige der Übungsreihen des „Ashtanga-Vinyasa-Yoga“ oder „Power Yoga", ebenso jeder Unterricht, bei dem die Betonung auf intensiven und ausdauernderden Dehnungen liegt, wie etwa im "Iyengar-Yoga".

Einen ausführlichen Artikel zum Thema aus der Fachzeitschrift: VIVEKA – Hefte für Yoga finden sie hier zum download (pdf, 1,5 MB): Wenn Yoga schadet

In der Yoga-Szene schon lange diskutiert, brachte ein Artikel in der New York Times dem Thema endlich die nötige öffentliche Aufmerksamkeit.

Unter dem Titel "Wie Yoga Ihren Körper ruiniert - How Yoga Can Wreck Your Body" wurde über ernsthafte körperlichen Schäden  berichtet, die durch die Praxis von Yoga entstanden waren. Kurz darauf titelte in Europa die Neue Züricher Zeitung: Die Yoga Lüge . Die noch immer andauernde Diskussion hat inzwischen viele Yogalehrende zum Umdenken angeregt.

Hier  spannende englischsprachige Blog Posts zum Thema:

M. Remsky, What are We Actually Doing in Asana?

C. Horton, Paradigm Shift: Yoga at the Crossroads

Dr. Raza Awan on Asana-Related Injuries: First Do No Harm